Nachdem seit dem 1. April 2024 das Cannabisgesetz in Kraft ist, dürfen Erwachsene in Deutschland bis zu drei Pflanzen zu Hause besitzen. So mancher hat sich darüber vielleicht schon Gedanken gemacht – ist es kompliziert, Cannabis selbst anzubauen? Sofern man sich ein bisschen informiert, ist es das nicht. Allerdings kann die richtige Auswahl der Cannabissamen sehr hilfreich sein. Inwiefern das von Bedeutung ist, erklären wir Ihnen hier!
Wenn Sie Cannabissamen erwerben, stoßen Sie vielleicht auf alle möglichen kuriosen Begriffe und Ausdrücke. Sie können über feminisierte Cannabissamen, photoperiodische Pflanzen, Autoflower, männliche, weibliche, Hybriden, Hermaphroditen und vieles mehr lesen. Wenn Sie gerade erst mit dem Anbau von Cannabis beginnen, kann all dies zweifellos ziemlich verwirrend erscheinen.
Aber keine Sorge! Diese Begriffe mögen einschüchternd wirken, aber sie sind absolut verständlich, sobald man eine Erklärung bekommt. Wir wollen uns für heute auf feminisierte Cannabissamen konzentrieren, da diese für den Anbau von großem Vorteil sein können.
Was sind feminisierte Cannabissamen?
Bis vor kurzem bestand beim Anbau von Cannabis aus Samen immer eine 50%ige Chance, dass jede Pflanze männlich ist. Doch nur weibliche Pflanzen bilden Knospen, die reich an Cannabinoiden wie THC und CBD sind, die förderlich für die Gesundheit sein können.
Die männlichen Pflanzen produzieren Samenkapseln, die die weiblichen Pflanzen bestäuben und deren Erträge drastisch reduzieren, wenn sie lange genug in der Nähe bleiben. Wer normales Saatgut anbaut, musste daher so schnell wie möglich das Geschlecht seiner Pflanzen bestimmen, um die männlichen Pflanzen auszusortieren.
In den 1990er Jahren revolutionierte die Entwicklung von feminisierten Cannabissamen den Cannabisanbau. Feminisierte Cannabissamen sind gentechnisch so konstruiert, dass sie nur weibliche Pflanzen hervorbringen, und das gelingt ihnen auch fast immer (99,9 %). Durch die Abschaffung des Zufallsspiels machte dieser Fortschritt den Anbau von Cannabis viel einfacher und wirtschaftlicher.
Feminisierte Samen sind meist so konzipiert, dass sie photoperiodische Pflanzen hervorbringen. Photoperiodisches Cannabis blüht je nach den Tageslicht-/Dunkelheitsstunden. In der Natur beginnt Cannabis am Ende des Sommers zu blühen, wenn die Tage kürzer werden. In Innenräumen wird photoperiodisches Cannabis in der vegetativen Phase gehalten, bis der Züchter durch Reduktion der Lichtstunden die Blüte einleiten will.
Kann man verschiedene feminisierte Sorten im selben Aufzuchtraum anbauen?
Es ist zwar möglich, verschiedene Sorten in einem Raum zu züchten, aber man muss sich dabei erst einarbeiten.
Hierfür gibt es zahlreiche Gründe. Unterschiedliche Sorten können unterschiedlich hoch wachsen, haben unterschiedliche Nährstoffanforderungen und sind zu unterschiedlichen Zeiten reif. Sie müssen möglicherweise auch Techniken zur Pflanzenpflege anwenden (Beschneiden, Abschneiden usw.), um ein gleichmäßiges Blätterdach unter dem Wachstumslicht zu erhalten. Da man derzeit im privaten Gebrauch sowieso nur drei Pflanzen zuhause anbauen darf, lohnt es sich also, bei einer Sorte zu bleiben.
Wie lange brauche ich für den Anbau von feminisiertem Cannabis?
Ganz unabhängig davon, ob Sie drinnen oder draußen anbauen, hängt der Zeitpunkt wie immer von der Sorte ab. Manche Sorten, wie Indicas, wachsen relativ schnell, mit kurzen Blütezeiten von 6-7 Wochen. Andere Sorten, wie z. B. Hazes, brauchen doppelt so lange bis zur Blüte.
Wenn Sie also möglichst schnell ernten wollen, pflanzen Sie schnell blühende Sorten oder feminisierte Autoflowering-Sorten. Manche von ihnen sind bereits 60 Tage nach der Keimung reif.
Und was sind Autoflower-Cannabispflanzen?
Diese sogenannten Autoflower-Cannabispflanzen sind speziell so gezüchtet, dass sie unabhängig von der Lichtmenge, der sie ausgesetzt sind, nach einer bestimmten Zeit automatisch zu blühen beginnen. Im Gegensatz zu photoperiodischen Cannabissorten, die einen bestimmten Lichtzyklus (z. B. 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit) brauchen (und damit deutlich mehr Aufmerksamkeit), um in die Blütephase einzutreten, wechseln solche Autoflower-Pflanzen nach etwa 2-4 Wochen vegetativen Wachstums automatisch in die Blütephase über.
Kurz gesagt: Man sollte wohl eher nicht blind irgendwelche Samen kaufen, vor allem, wenn man sowieso nur drei Pflanzen anbauen darf. Feminisierte Cannabissamen sind eine tolle Möglichkeit, diese voll auszuschöpfen.